Informationsveranstaltung zum Spielplatz „Steige“

Aufnahme: Rainer Ohlheiser

Starkes Interesse fand die Informationsveranstaltung zur weiteren Nutzung des Geländes am ehemaligen Spielplatz „Steige“ in der Sport- und Kulturhalle. Bürgermeister Joachim Bösenecker führte zu Beginn aus, dass bei der damaligen Aufstellung des Bebauungsplanes „Kreisental/Innerer Frohnberg“ die betroffene Fläche als Kinderspielplatz ausgewiesen wurde.

„Das damalige Neubaugebiet wurde gut angenommen und ist zur Heimat vieler Familien geworden. Leider mussten im Jahr 2008 die Spielgeräte abgebaut werden, da sie nicht mehr sicher waren und daher nicht mehr entsprechend genutzt werden konnten“ führte Bösenecker aus. Der Gemeinderat habe sich im Vorfeld mit der Weiterentwicklung der Gemeinde im Hinblick auf die Innenentwicklung beschäftigt und dabei das Hauptaugenmerk auf die Verwertung von Brachflächen gelegt. Eine solche sei auch der ehemalige Spielplatz „Steige“. Er betonte ausdrücklich mehrmals, dass als eine Möglichkeit der künftigen Nutzung eine Wohnbebauung angedacht worden sei, wobei noch keine Beschlüsse gefasst wurden, da man noch am Anfang der Überlegungen zur Bebauungsplanänderung sei. Architekt Dietmar Glup zeigte kurz visuell den vorgesehenen Änderungsbereich des Bebauungsplanes auf, welcher im Zuge der Innenentwicklung in Erwägung gezogen wurde. Primär gehe es um die Nutzung vorhandener Bausubstanz, aber auch um die Möglichkeit zur Überprüfung einer sinnvollen Nachverdichtung. Ihm wurde ein Untersuchungsauftrag für die bisherige Spielplatzfläche erteilt. Er ermittelte, dass die Schaffung von drei Bauplätzen möglich sei, die sich in die vorhandene Siedlungsstruktur einfügen würden. Es würde sich um die Ausweisung als allgemeines Wohngebiet handeln mit der Möglichkeit einer eingeschossigen Bebauung. Glup betonte, dass es sich um einen ersten Vorentwurf handle, der im Zuge des Aufstellungsbeschlusses vom Gemeinderat behandelt wurde. Der nächste Schritt sei nun die Anhörung der Öffentlichkeit und der Fachbehörden. Gemeinderat Manfred Hafner machte Ausführungen zur Sachlage aus der Sichtweise des Gremiums. Vorhandene Freiflächen und Baulücken sollten einer Wohnbebauung zugeführt werden bevor ein neues Baugebiet auf der „grünen Wiese“ ausgewiesen werde. Die Planung sei stets eine neue Herausforderung, wobei die Bedürfnisse der unterschiedlichen Nutzer zu berücksichtigen seien.

Bernhard Wieland sprach zunächst für die Belange der Anwohner. Er stellte die Frage, wie es sein könne, einen bisherigen Spielplatz zum Baugelände machen zu wollen. Diese Bestrebungen habe es vor sieben Jahren beim Spielplatz „Hinter der Schmiede“ auch gegeben, wobei dieses Vorhaben damals an der Gegenwehr der Bürger scheiterte. Er führte weiter aus, dass die Anlieger den Spielplatz mit ihren Anliegerkosten damals bezahlt hätten und daher ein Anrecht darauf haben, ihn zu behalten. „Der Spielplatz wurde sukzessive abgebaut, erst die Spielgeräte und später dann die Ruhebänke. Seither wurde dort nichts mehr gemacht und es steht ein idyllischer Platz für die Tierwelt und die verschiedensten Vogelarten zur Verfügung“ meinte Wieland. Er erklärte, die Interessengemeinschaft werde weiter mit großem Engagement ihr Ziel verfolgen, die dortige Grünfläche zu erhalten. Weitere teils recht emotionsgeladene Wortmeldungen schlugen in die gleiche Kerbe mit kleinen Nuancen bei der möglichen weiteren Nutzung; allerdings auf jeden Fall contra einer Bebauung. Die „grüne Lunge“, das war in jedem Fall der einhellige Tenor, solle erhalten bleiben. Vorschläge kamen zur Aufstellung eines Basketballkorbes, eines großen Schachspieles, Ruhebänken, der Errichtung eines Sinnesgartens u.a. zur Erholung von Anwohnern und auch der gesamten Einwohnerschaft. Das Wort „Mehr-Generationen-Park“ machte dabei mehrfach die Runde. „Die vorhandene Idylle soll verloren gehen und das tut unheimlich weh. Man sollte nicht nur die materiellen Aspekte sehen“ meinte eine Anwohnerin. Architekt Glup führte aus, dass das Thema Ökologie im Verfahren der Innenentwicklung durch entsprechende Gutachten auf jeden Fall untersucht werde. Die angesprochene Parkplatzproblematik sah er nicht, da zwei Stellplätze pro Wohneinheit auf dem eigenen Grundstück ausgewiesen werden müssten. Es wurde auch die Frage aufgeworfen, warum Spielplätze mit einem solchen Gefahrenpotenzial wie in der stark befahrenen Reichartshäuser Straße oder im Neubaugebiet „Steinklinge“, der in der prallen Sonne liege, bevorzugt behandelt worden seien. Ein entsprechender Bedarf sei hier in jedem Fall vorhanden gewesen.

Gemeinderätin Sabine Reißig verwahrte sich über die Aggressivität gegen Verwaltung und Gemeinderat. „Wir haben uns schon viele Gedanken über eine Attraktivitätssteigerung des Ortes gemacht. Als das Frauenforum im Jahr 2010 Ideen zur Neugestaltung des Spielplatzes Steige sammeln wollte kamen keine Anregungen. Wir haben eine Untersuchung unternommen, ob das Gebiet bebaubar wäre und jetzt sind wir soweit, darüber zu diskutieren“ meinte sie. Unterschriften von nahezu 500 Bürgern seien Anregung genug für die Entscheidung des Gemeinderates wurde ihr entgegnet. Auch die Gemeinderäte Friedbert Ziegler und Manfred Hafner betonten nochmals, dass noch nichts beschlossen sei. Hafner meinte: „Die Aggressionen hat der Gemeinderat, der ehrenamtlich tätig ist, nicht verdient. Die Emotionen sollten herunter gefahren werden.“ Bürgermeister Joachim Bösenecker stellte in seinen Schlussworten noch einmal klar, dass die Anwohner nicht „überfahren“ werden sollten, sondern sich jetzt durch ihre Argumente hätten einbringen können. Er versprach, dass bei einem evtl. Beschluss des Gemeinderates zur Erhaltung der Grünfläche die „Aktivisten“ von ihm um entsprechende Ideen gebeten werden. „Dann machen wir ein Gemeinschaftsprojekt daraus und ich werde die Anwohner aktiv mit einbinden“ dachte der Schultes schon weiter. Diese signalisierten hierzu auch ihre Bereitschaft. Doch jetzt ist erst einmal wieder der Gemeinderat am Zug.

Kontakt

Bürgermeisteramt Epfenbach
Hauptstraße 28
74925 Epfenbach
Telefon 07263 / 4089 - 0
Fax 07263 / 4089 - 11

Öffnungszeiten

Montag: 09.00 Uhr - 12.00 Uhr
Dienstag, Donnerstag, Freitag: 08.00 Uhr - 12.00 Uhr
Mittwoch: 15.00 Uhr - 18.00 Uhr

Termine außerhalb der Öffnungszeiten können Sie gerne direkt mit dem zuständigen Sachbearbeiter vereinbaren.