Kerwe-Rückblick

Als wäre nichts gewesen: Herbert Ziegler vom Kleintierzuchtverein baut seine Blechbüchsen auf, unermüdlich, immer wieder. Eine Sisyphos-Arbeit, denn die Ordnung hält nicht lange, ständig kommen Kinder und zerstören seine kleine Pyramide. Doch Ziegler lacht, denn genau so soll es sein.

Dass die Kinderolympiade - die Hauptattraktion von der Kerwe, wie sie ursprünglich mal gedacht war - noch übrig geblieben ist. Auch in diesem Jahr gab es lachende Kinder, entspannte Eltern, Gesichter hinter Zuckerwatte und eine gesellige Dorfgemeinschaft auf dem Marktplatz; gab es Eiswagen, Hüpfburg, gastronomische Eigenkreationen aus den Vereinsküchen und eine gut bestückte Speisekarte der örtlichen Gastronomen. Die Kerwe scheint gerettet: Ein Gemeinschaftswerk und nicht das einsame Stückwerk, das man noch vor Wochen hätte befürchten können.Ein kleiner Rummelplatz und viele Mitmach-Aktionen der Vereine: So kennt man die Epfenbacher Kerwe - wohl auch weiterhin. Zwei Bürger und eine Gemeinderätin stemmten sich gegen den Wind, der aus dem Rathaus blies und eine Kerwe ohne Olympiade, ohne Karussell, ohne Wurfbude und ohne Süßigkeitenstand angekündigt hatte. Theo Ernst, Reinhard Emmerich und Silke Diemer stampften in letzter Minute die Fixpunkte aus dem Boden, die eine Kerwe nun mal braucht - und in Epfenbach ist dies eben in erster Linie die Kinderolympiade. Doch es waren auch zwei Mitarbeiterinnen aus dem Rathaus, die sich an die Telefonhörer klemmten: Ramona Hasslinger und Sandra Arnold. Sogar eine Kerweschlumpel schwebte über den vielen Familien auf dem Marktplatz: "Improfete, die Letzte" soll sie heißen. Nicht noch mal ein Provisorium also? Man wird sehen. Was meint Bürgermeister Joachim Bösenecker dazu? "Auf jeden Fall soll es nächstes Jahr wieder eine Kerwe geben." Im Gegensatz zum Markttag sei die Veranstaltung in erster Linie den Kindern gewidmet. Als Idee schwebe ihm nun vor, die Olympiade in die Osterzeit und nach Pfingsten zu verschieben und damit den einstigen Ostermarkt wieder aufleben zu lassen. Denn die Epfenbacher Kerwe habe es nun mal schwer, sich gegen die Konkurrenzveranstaltungen der Region am gleichen Wochenende zu behaupten. Klosterfest in Lobenfeld, Kuckucksmarkt in Eberbach: "Riesenveranstaltungen, die das Publikum anziehen", glaubt der Ortschef. Damit könne es die Kinder-Olympiade freilich nicht aufnehmen. "Für uns bleibt dann nicht mehr so viel übrig", meint Bösenecker, "wir werden in den Vereinsvertreter-Besprechungen beraten, ob wir nicht einfach auf einen anderen Termin gehen."

Um das Karussell nach Epfenbach zu locken, hat die Gemeinde 800 Euro locker gemacht. Der Wurfbude und dem Süßigkeitenstand genügt der eigene Umsatz; und auch dem Eisverkäufer Seifo Giorgio. Ein kleiner Rummelplatz und viele Mitmach-Aktionen der Vereine: So kennt man die Epfenbacher Kerwe - wohl auch weiterhin. Foto: Christiane Barth Sieben Spielstationen wurden auf die Beine gestellt: Vom Schießstand bei den Schützen über die Höhenmessung mit dem Gabelstapler bei Reinhard Emmerich sowie Eierlauf beim Gasthaus "Krone" bis zum animierten Löschen bei der Feuerwehr. Der VfB gab den "Verein für Bewegungsspiele", eine Melkkuh aus Plastik wurde organisiert und eine "nachhaltige Hüpfburg" aus Strohballen aufgebaut. Ein Sonnenblumenkönig wurde beim Obst- und Gartenbauverein gekrönt: Unterm Strich also mehr "Qualifikationen" als sonst. Beachtlich und eine echte organisatorische Leistung. Eine "riesen Telefoniererei" sei das alles gewesen, meint Theo Ernst. Bürgermeister Bösenecker spricht von einem "positiven Effekt, den die ganze Sache gehabt habe": Nämlich die Initiative der Bürger, die die Kerwe in die Hand genommen hatten, gehabt habe, "damit sie nicht ganz stirbt".

Bericht: mit freundlicher Genehmigung der RNZ

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